Donnerstag, 22. November 2007

Killerspiele und Du, oder: Deutscher Aktionismus in Aktion

Ein wunderbares Video auf YouTube entlarvt die z.T. schlecht recherchierten, z.T. aber auch offensichtlich bewußt verfälschten Berichte zum Thema Killerspiele.

Link zum Video

Dienstag, 13. November 2007

Neuigkeiten zum Reiterstandbild

Vor wenigen Tagen kommentierte ich die Entfernung des Friedrich-Wilhelm-Denkmals vom Kölner Heumarkt.Seither hat sich viel getan. So hat der Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma nicht nur von mir, sondern vermutlich von sehr vielen Bürgern seiner Stadt Protest-Mails erhalten - entsprechend verkündete er zu den Feierlichkeiten am 11.11.:

Heute fehlt einer, der uns jahrzehntelang beim Fiere vom hohen Ross aus zugeguckt hat. Der gehört zum Fasteleer, der muss nächstes Jahr wieder mit uns feiern!


Zeitgleich veröffentlichte die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Köln auf ihrer Website eine Erklärung. Darin heißt es unter anderem:

Es ist ein Skandal, dass trotz unserer intensiven Bemühungen um den Erhalt des Reiterdenkmals die Restaurierung bisher von der Rot-Rot-Grünen Ratsmehrheit ausschließlich aus ideologischen Gründen bewusst verschoben wurde und in der Folge die Auszahlung der im Haushalt eingestellten städtischen Mittel zur Durchführung der Renovierung davon abhängig gemacht wurde, dass die Bürgerschaft sich zu gleichen Teilen - in einem Umfang von 750.000 € - finanziell beteiligt. Die Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen nehmen damit in Kauf, dass ein Stück Stadtgeschichte verloren geht


Einmal mehr ist mir klargeworden, warum die Union - trotz all ihrer Fehler - für mich immer noch die einzige in Frage kommende Partei bleibt.

Schramma hat auch ein Spendenkonto für das Denkmal eingerichtet. Kommen 750.000 Euro zusammen, gibt die Stadt die andere Hälfte dazu und die Sanierung kann beginnen!

Spendenkonto:

Kontonummer 22 22 22 10
Bankleitzahl 370 501 98
Stichwort Reiterdenkmal oder Buchungsnummer 9709.222.4301.3
Sparkasse Köln-Bonn

Freitag, 9. November 2007

Vom Sockel gestoßen


Nach fast einem halben Jahr Sendepause melde ich mich wieder mit einem Blog-Eintrag. Lange genug hat es ja gedauert...

Wieso eigentlich? Nun, das liegt vor allen Dingen daran, daß ich mich in den letzten Monaten über nichts aufgeregt habe. Jedenfalls über nichts, das wichtig genug gewesen wäre, darüber zu bloggen. Doch die Zeiten haben sich geändert.

Ich bin Kölner und eigentlich immer sehr glücklich damit gewesen. Bis heute. Bis ich erfahren mußte, daß unser Stadrat ideologisch komplett verblendet ist.

Eigentlich kümmern die üblichen Grabenkämpfe der Parteien in der Kommunalpolitik ja eher wenig. Üblicherweise geht es hier um Entscheidungen, bei denen die ideologische Ausrichtung einer Fraktion keine großen Auswirkungen hat - praktische Probleme in der Stadtplanung usw. Aber wenn im Zuge der Haushaltsplanungen den "Linken" eine Steilvorlage gegeben wird, ist es natürlich aus mit der Einigkeit.

Wovon rede ich? Ich rede natürlich um den denkmalschützerischen Skandal, der sich momentan in der Domstadt abspielt. Kurzinfo: Ein Reiterstandbild Friedrich Wilhelms III., das auf dem Kölner Heumarkt aufgestellt war, wurde abgebaut. Begründung: Die Statik des Denkmals sei gefährdet, ohne Sanierung könne es nicht dort stehenbleiben.

So weit, so gut. Das ist ja alles noch nachvollziehbar.

Dumm nur, daß gar nicht (mehr) geplant ist, das Standbild zu restaurieren und auf seinen angestammten Platz zurückzustellen. Das war zwar ursprünglich so geplant, doch die hierfür veranschlagten Gelder wurden von der Ratsmehrheit (SPD, Grüne, Linkspartei) kurzerhand auf andere Objekte, v.a. Rathausfiguren, verteilt - unter leider konsequenzlosem Protest der CDU. Nicht, daß diese Objekte es nicht auch verdient hätten, saniert zu werden - aber die Prioritäten sollten jedem klar sein, der die Bedeutung des Preußenkönigs für das Stadtbild kennt.

Und selbst jemandem, der mit Köln nichts am Hut hat und sie nicht kennt, kann sich an fünf Fingern abzählen, daß diese ganze Aktion mit mangelnden Finanzen überhaupt nichts zu tun hat. Es ist schlicht und ergreifend die ideologisch begründete, geschichtsfremde Preußenfeindlichkeit der genannten Parteien, die hier den Ausschlag gegeben hat.

Typischerweise nehmen sie dann auch noch für sich in Anspruch, Volkes Wille umzusetzen. So behauptete die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat, die Kölner wollten das Standbild gar nicht - genausowenig, wie sie das Original als König gewollt hätten.

Ich hingegen bin mir ziemlich sicher, daß sie die öffentliche Meinung damit gaaaaanz weit verfehlt hat. Ich hoffe einmal, daß sich dies auch in den nächsten Kommunalwahlen äußern wird und ich hoffe noch viel mehr, daß das schöne Reiterdenkmal unseres großen Königs bald wieder in neuem Glanz auf seinem angestammten Platz erstrahlen wird.

Aber auch damit ist nur das Symptom, nicht die Krankheit bekämpft. Durch historische Aufklärung müssen der Allgemeinheit Geschichte und Werte Preußens wieder nahe gebracht werden. Nur so kann echte Sensibilität für die Bedeutung von Denkmälern jenseits von linker Preußenfeindlichkeit und Antimonarchismus entstehen.

Ob man hier wohl an den unseligen Aufstand vor 89 Jahren erinnern wollte, der uns unsere Monarchie gekostet hat? Man weiß es nicht.